Planmäßig und Corona zum Trotz konnte die Trainingswoche am 3.4.2021 auf einer Bavaria 46 Cruiser Baujahr 2006 mit dem Namen „Schicki Micki“ in Pula starten.
Die gute Seemannschaft wurde für die Azubis Marianne, Nina, Gabi, Christian und Thomas rasch zur Routine. Um 09.00 Uhr war die „Schicki Micki“ täglich durchgecheckt und zur Abfahrt bereit.
Beim Ablegen waren die Trainees für das Bugstrahlruder dankbar und das tägliche „Hafenkino“ zeigte, was alles passieren kann, wenn die Länge und Manövrierfähigkeit eines Schiffes falsch eingeschätzt wird. Auch das zuverlässige Festmachen von Heckleinen und Mooringleinen im Hafen musste sorgfältig trainiert werden, denn bereits am Dienstag hatte die tapfere Crew mit einer Bora, Schnee und Kälte zu kämpfen. Doch die „Schicki Micki“ stand sicher mit dem Bug gegen den Sturm.
Der Trainingstörn wurde am folgenden Tag mit intensivem Segelmanövertraining fortgesetzt, wie dem Manöverkreis oder dem „Boje über Bord“ Manöver. Trainer Harald achtete dabei penibel auf eine klare Kommandosprache. Am Abend startete die kälteresistente Crew zur ersten Nachtfahrt Richtung Pula und Brijuni.
Azubi Thomas und Rudergängerin Gabi meisterten die enge Einfahrt zum Hafen Pula perfekt durch eine Deckpeilung der roten Lateralzeichen.
Ein aufziehender Yugo war kein Hindernis r für die segelbegeisterten Trainees und so wurden auch bei rauher See Großsegel und Genua im 3. Reff geheißt.
Vor Beginn der Praxisprüfung wurde das Schiff geputzt und für die Ankunft des erfahrenen Seglers und Prüfers Gottfried „Titzl“ Rieser vorbereitet. Die Trainees wollten sich von Ihrer besten Seite präsentieren.
Aber so einfach war es dann nicht, denn am Tag der Prüfung begannen Militärübungen vor der Marina Veruda und eine Ein- und Ausfahrt war nur zeitlich beschränkt möglich, ein Kurs nach Süden unmöglich. Die Crew wurde vom Militär abgemahnt.
Bereits mit dem großartigen Prüfer an Bord, wurde ein Kurs nach Norden eingeschlagen. Vor Brijuni unterzogen sich die Azubis der praktischen Überprüfung der Segelkenntnisse bei anfänglich zu großer Geschwindigkeit beim „Boje über Bord“ Manöver und steifer Brise. Die folgenden Nachtansteuerungen nach Pula, zum Clubhafen, nach Fazana und Brijuni erfolgten reibungslos bei wenig Wind. Bei der Rückfahrt konnte Azubi Christian den Rückenwind nützen, die Genua wurde geheißt.
Alle Azubis haben die praktische Prüfung bestanden und sind bereit weiter zu lernen auf allen Weltmeeren mit einer handbreit Wasser unter dem Kiel und gesetzter Quebec-Flagge: „An Bord ist alles gesund – ich bitte um freie Verkehrserlaubnis!“