Im Februar 2022 habe ich mich entschieden den letzten Platz für den YCA Salzburg „Segeln unter Freunden“ Törn in die Bretagne zu buchen! Das Revier soll, laut Michi Monz, schön sein, die Menschen freundlich, das Essen hervorragend und die Tide anspruchsvoll. Außerdem war das „Trockenfallen“ ein Thema, und wer will nicht mal in seinem Seglerleben bewusst auf Grund laufen. Die Planung der Anreise war etwas anstrengend, aber als die Züge gebucht und die Tasche gepackt war kam Vorfreude auf. Das erste Erlebnis war die Fahrt mit dem TGV, die Metro quer durch Paris und der erste Anblick des Hafens von La Trinite sur mer.
Beim Septembervollmond mit einer Tide von fast 6 Metern unsere Ovni 395 zu beziehen, war Aufgrund der Schwimmstege kein Problem. Schnell haben wir die drei Schiffe übernommen, die Einkäufe verstaut und uns als Crews etwas sortiert. Das Auslaufen vorbei an Austernbänken im seichten Fahrwasser war schon spannend und auch der Plan gleich auf der ersten Insel trocken zu fallen brachte einige Anspannung mit sich.
Auf der Ile Hoédic im Port de La Croix hat Michi einen perfekten Sandstrand ausgesucht. Um ca. Mitternacht sollte es dann so weit sein, Barfuß um das eigene Schiff zu wandern, den kalten Sand zwischen den Zehen zu spüren ist schon ein Erlebnis. Diese Insel ist ein Ort an dem es mir erscheint als würde die Zeit langsamer vergehen.
Am nächsten Tag erlebten wir das 2. Trockenfallen um Mitternacht im Hafen von Sauzon. Keiner wollte solange aufbleiben. Trockenfallen ist zur Normalität geworden.
Weiter geht’s nach Lorient, besser gesagt nach Port Luis. Ein wundervoller Segeltag geht beim Einlaufen in den Hafen zu Ende und die Auslaufenden Volvo Ocean Racer sind ein gerngesehenes Fotomotiv. Wir besuchen den Ubootbunker und das Yacht-Museum in Lorient, haben das Glück Boris Hermann auf seiner Seaexplorer zu sehen und das eine, oder andere Bild mit ihm zu ergattern.
Auf den Iles de Glenan empfangen uns Delphine und das Feeling als wären wir in der Karibik. Der Sonnenuntergang, den wir nach einer sehr nassen Überfahrt mit dem Dinghy erleben, ist Atemberaubend schön. Nach einer doch sehr windigen Nacht packen wir endlich die Gelegenheit beim Schopf und setzen bei 20Kn Wind den Genaker. Allgemeines Strahlen breitet sich in den Gesichtern der Crew aus. Nach 6 Stunden wunderbarem Segeln erreichen wir die Belle Iles und fallen wieder trocken. Am Morgen nutzen wir noch die Möglichkeit um uns die Füße in Sauzon zu vertreten. Weiter geht’s zum Golf von Morbihan.
Den Strom an der Einfahrt kann man mit dem bloßen Auge erkennen! Zur Springzeit soll er bis 9Kn betragen. Irgendwie kann man sich nicht entschieden ob man in einem norwegischen Fjord, doch in der Bretagne, oder, des Baustils wegen, in England gelandet ist…..
Michi und Andreas Reinbold geben sich alle Mühe um perfekt getarnt als Marinero, mit Handfunkgerät und dunkler Sonnenbrille, einen Platz am Schwimmsteg zu reservieren. Zuerst wollen wir nur den Frühstückskaffee in Port de ile aux Moin Trinken, die Insel lädt uns mit ihren kleinen Gassen und wunderschönen Gebäuden länger zu bleiben.
Den letzten Abend am Schiff verbringen wir an einer Boje, genießen den Sonnenuntergang und die letzten Reste die unser Kühlschrank hergibt. Irgendwann ist leider auch so ein wunderschöner Törn mit bewegenden, lustigen (bis zum Tränenlachenden), faszinierenden, beeindruckenden Momenten vorbei. Wir legen unsere Ovnis nach dem Tanken in La Trinite sur mer an, genießen den letzten Abend gemeinsam mit den anderen 2 Crews in Restaurant les Quai bei Austern, Sardinen, Moules frittes und noch vielen anderen Köstlichkeiten…….. Ein Au revoir en France
Danke Gabi und Michi für die perfekte Planung und für die herzliche Reiseleitung! Ich hoffe, es gibt bald wieder mal ein Segeln Spezial der Crew Salzburg….!!