Seit nunmehr 6 Jahren ist der Yacht Club Austria in der Qualifizierung für Trainer im Offshore-Bereich aktiv und setzt österreichweit und über die Grenzen hinaus beachtete Initiativen in seiner Trainerausbildung.Der 4. YCA-Ausbildungslehrgang für Trainer steht fest und startet mit einem Theorie-Assessment am 14. und 15. Jänner 2017.Die beiden Säulen dieses Programmes sind einerseits die Vertiefung der Theorie-Kenntnisse sowie eine fundierte Weiterbildung in der Praxis. So werden Sie beispielsweise als Abschluss dieser Ausbildung im Solent an der Südküste Englands den Feinschliff erhalten.
So weit – so gut dachten sich die Interessenten, die sich auf das Abenteuer „Hochseeausbildner“ einlassen wollen. Mitte Dezember 2016 bekam somit jeder angemeldete Interessent ein zugeteiltes Thema zur Präsentationsvorbereitung. Das Abenteuer OSI-Ausbildungslehrgang selbst startete in einer Assessmentrunde von vorläufig 10 Teilnehmer und (erstmalig) 2 TeilnehmerInnen, die Mitte Jänner 2017 in Ansfelden stattfand – straff nach einem eng bemessenen Zeitplan - indem sich alle Teilnehmer- und -Innen kurz vorstellten.
Das Spannende an solchen Vorstellungsrunden ist die Erkenntnis, wie viele unterschiedliche Skipper es doch eigentlich gibt; so treten bei diesem Lehrgang Segler mit großer Leidenschaft an, Skipper mit viel Erfahrung in britischen Revieren oder in der Karibik, Segler, die bereits im Kindesalter mit dem Segeln begonnen haben, aber auch Jugendsurfer, die aufs Segeln umgestiegen sind oder die erst vor gar nicht so langer Zeit ihre eigentliche Skipperausbildung abgeschlossen haben.
Und genauso interessant war es dann im Laufe des ersten Tages zu sehen, wie die Teilnehmer- und –Innen die vorzubereiteten Themen – wie zB Antriebsarten, 40 Jahre Bootsbau, Schiffsrumpf-Rumpfformen, Hafenmanöver, Kurse zum Wind inkl. Segelstellungen und aerodynamische Wirkung, Seezeichen, Mittelmeerwinde, usw. – unter ständiger Beobachtung von vier Beobachtern vom Yacht Club Austria – aufgeteilt in zwei Gruppen, mit einer Redezeit von maximal 15 min., mit Hilfe von PowerPoint-/Beamer-Präsentationen, FlipChart oder Pinnwand aufbereitet hatten.
Ziel dabei war es, die Stärken, Schwächen und Potentiale im Theorieunterricht zu erkennen und selbst die Entscheidung zu treffen, traue ich mir diese Ausbildung zu oder vielleicht auch nicht.
Nicht nur, dass es nach jeder Präsentation ein Feedback der anderen aus der Gruppe gab, so wurden auch während den Pausen und des Mittagessens auf das Gesamtbild und Auftreten der Kandidaten geachtet.
So ging es am ersten Tag nach der Mittagspause mit einem kompletten Navigationsbeispiel für den Fahrtenbereich 2 munter weiter, d.h. 20 Fragen zur Seekartenarbeit wurden von allen potentiellen OSI-Lehrgangsabsolventen abgearbeitet.
Am zweiten Tag stand eine Präsentation von Stehgreifthemen am Programm. D.h. man zog ein Thema, wie zB Ausrüstung und Beschläge, Rigg, Anker, Sanitätsanlagen, POB-Manöver, Bootsmotor, Knoten und Tauwerk, usw. und hatte maximal 30 Minuten Vorbereitungszeit, um das jeweilige Thema – wieder mit den Hilfsmitteln PowerPoint, FlipChart, Pinnwand, etc. für maximal 10 Minuten vor den anderen Teilnehmern zu präsentieren.
Hier stand im Vordergrund, dass man erkennen sollte, wie man eine Lösung unter Zeitdruck am besten herausarbeitet und wie man mit wenig Informationen und eigener Kommunikationsfähigkeit einen Vortrag aufbaut.
Zum Abschluss bekam jeder Kandidat/jede Kandidatin sein persönliches Feedback in Einzelgesprächen bezüglich Stärken, Schwächen, Potentiale bzw. eine objektive Einschätzung der vier Beobachter der möglichen zukünftigen Einsetzbarkeit als OSI-TrainerIn im Yacht Club Austria.
Weiter geht es im Februar 2017 in Izola mit einem Praxis-Assessment - es bleibt also weiterhin spannend!
Rotina Mihai
Crew Wien-NÖ-Burgenland
Schriftführerin und Ausbildungsleiter-Stv