Nördliche Sporaden mit Chalkidike
Auf Besuch bei den Athos-Mönchen
Man sagt, auf Chalkidike findet man die schönsten Strände Griechenlands, kristallklares Wasser, wunderschöne Buchten, grünes, gebirgiges Hinterland.
All das haben wir auf unserem heurigen YCA-Clubtörn gefunden, weil solche Segelreviere abseits der üblichen Segelrouten liegen.
Am 12. Juni 2019 landeten 30 ambitionierte Seglerinnen und Segler in Skiathos, einem kleinen Stadthafen auf den Nördlichen Sporaden.
Dort wartete bereits eine der 5 Yachten, die „Daedalus“, eine Oceanis 45, auf die Crew von Skipper Christian Angerer und Herbert Tschaickner.
Die Wetterfrösche prognostizierten uns eine nachhaltige Schönwetterperiode, mit nur wenig Wind aus NW bis NO, die uns bis 22. Juni erhalten bliebt.
Die Route führte uns zunächst nach Osten, entlang der „nördlichen Sporaden“, vorbei an der Nachbarinsel Skopelos, wo bekanntlich das Abba Musical „Mamma Mia“ verfilmt wurde.
In einer der darauffolgenden ruhigen Buchten auf der Insel Alonnisos konnten wir den Verlockungen einer kleinen Standbar mit 10 bunten Sonnenschirmen nicht widerstehen, schwammen prompt ans Ufer, um bei Sandwich, Toast, griechischen Salat, Ouzo, Caipirinha und Bier mit großem Hallo den Tag zu beenden.
Nach einer weiteren herrlichen Badebucht auf Planitis ging es Richtung N zu einem 50 sm Schlag nach Sithonia, dem Mittelfinger von Chalkidiki. Dort landeten wir zunächst im wunderschönen Naturhafen von Limin Koupho. Nach vergeblichen Versuchen im Schlick unseren Anker zu versenken, beschlossen wir die nächstgelegenen Marina Porto Carras anzusteuern. Mit mondänen Yachten, leeren Liegeplätzen und hohen Gebühren, aber leider ohne Service. Das zufällig anwesende Ehepaar im Nachbarboot, öffnete uns den Strom- und Wasserhahn und rettet damit unseren 520 Liter Wassertank. Das war auch der willkommene Anlaß, im Restaurant bei ausgelassener Feierlaune und mehreren Gläsern den Abend ausklingen zu lassen.
Die weiträumige Bucht von Sarti, die „Copacabana“ von Chalkidike und die idylischen naturbelassenen Buchten von Diaporos bis zur Insel Amouliani am nördlichen Wendepunkt zeigte, daß hier zwar viele Touristen aus den Nachbarstaaten kommen, aber so gut wie keine Segler.
Nach Mitternacht überraschte uns ein plötzlich aufkommender starker Wind, der sich zum Glück nach 3 Stunden wieder beruhigte. Drei von fünf Booten unserer YCA Flottille nutzten diese Gelegenheit um noch bei Nacht Richtung Süden aufzubrechen.
Ein kurzer Besuch in Europas einzigartiger Mönchsrepublik, mit über 2000 orthodoxen Mönchen, mit über 20 Klosteranlagen rund um den 2.033 m hohen Berg Athos, ist uns leider verwehrt geblieben, da nur mit Voranmeldung und nicht in Gruppen möglich. Der Küste darf man sich nur auf wenige Seemeilen nähern, Frauen sollten sich dabei überhaupt nicht blicken lassen. Hier ist offensichtlich die Zeit stehen geblieben.
Bei der Rückfahrt nach Skiathos hatten wir das Glück einer Delfinschule zu begegnen. Etwa 15 Delfine köpfelten vor unserem Bug verspielt um die Wette.
Beim abschließenden Abendessen im Restaurant vor dem Rückflug nach Wien, wurde die großartige Organisation und der reibungslose Ablauf des YCA-Clubtörns 2019 gefeiert.
Mit selbst getexteten Variationen des Gassenhauers „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens wurde bei ausgelassener Stimmung und bewährter Gitarrenbegleitung von Gottfried Rieser, dem österreichweiten YCA-Ausbildungsleiter, das Ende eines wunderschönen YA-Clubtörns mit viel „Jamas“ zelebriert.