Nachlese - Mit der „Eye of the Wind“ über den Atlantik

in Crew Tirol & Vorarlberg

Am Mittwoch, 10. November 2021, luden Ingrid Krismer und Franz Vogler von der Crew Tirol & Vorarlberg zur Präsentation ihrer Atlantikreise. Die „kleine kulinarische Überraschung“ als Begleitung zu den Filmen über die Bermudas und die eigentliche Fahrt über den Atlantik, von der Ingrid gesprochen hatte, erwies sich dann als Abendessen in drei Gängen, verfeinert von Cocktails und Digestivs, von Franz serviert! So konnten die Besucher Chili con carne, Krautsalat á lá Bermudas und delikates Fingerfood nach Rezepten der Karibik verkosten. Als Nachtisch wurden noch Kuchen serviert.

Der erste Teil der Präsentation zeigte uns die Insel der Bermudas, wie sie von Ingrid und Franz erlebt wurde. Im zweiten Teil erläuterte Franz die Takelage einer Brigg, wie sie vor mehreren hundert Jahren in Verwendung war, und der dritte Teil zeigte die Reise über den Atlantik.

Und das war das Abenteuer von Ingrid und Franz:

Ingrid und Franz, seit ihrer Jugend begeistert von den Piraten der Karibik, feierten bereits ihre Hochzeit auf einem waschechten Filmpiratenschiff, inklusive stilgerechtem Outfit. Als sie bei einem Ausflug nach Rostock die „Eye of the Wind“ kennen lernten, war ihr Entschluss gefasst: mit dieser Brigg werden wir unsere Atlantikfahrt absolvieren.

Es sollte „nur“ eine Reise von 17 Tagen werden, von den Bermudas zu den Azoren, um sich, wie die beiden als Grund für die Fahrt angeben, „die roten Hosen der Atlantiküberquerer“ zu verdienen“.

Aber es waren dann nicht 17 Tage, und es waren nicht die Azoren!

Nach dafür nötiger Planung begann die Fahrt im Hafen St. George‘s auf den Bermudas und alles war eitel Wonne und Sonnenschein. Erste Berichte über Probleme in Europa wegen Corona waren noch weit weg, in Amerika und besonders in der Karibik war das alles kein Thema. Doch nach 3 Tagen auf See kam über Funk die Nachricht, dass die Azoren ein generelles Einreiseverbot beschlossen hatten, und jetzt war guter Rat teuer: umkehren oder nach Europa weiterfahren? Die Entscheidung war nicht schwer, nachdem in der gesamte Karibik ein Einreiseverbot ausgesprochen wurde: auf nach Europa!

 Dank eines Satellitentelefons konnten Ingrid und Franz bald mit dem österreichischen Außenministerium Kontakt aufnehmen und so wertvolle Informationen erhalten. Wenigstens war es möglich Verpflegung und Treibstoff auf den Azoren zu bunkern.

 Über die Azoren hinaus ging es weiter, der europäischen Küste zu. Aber Portugal und Spanien ließen niemanden ins Land, und so musste sich die „Eye of the Wind“ weiter ihren Kurs nach Norden erkämpfen, meist gegen Wind und Welle. Auch an der französischen Küste wurden sie abgewiesen, also ging die Fahrt weiter bis zur holländischen Küste, wo sie, nachdem Wasser und Treibstoff zu Ende gegangen waren, in der Marina IJumiden (Amsterdam) aufgenommen wurden.

 Die Heimreise nach Österreich war dann nur mehr eine Sache von einem Tag. So wurde aus einer geplanten Reise von 17 Tagen und 2300 Seemeilen ein Abenteuer von 39 Tagen und 4000 Seemeilen, bei denen Ingrid und Franz von Leinen bedienen über Steuern bis zum Bekochen der Mannschaft, immer in einem 4-Stunden-Rhythmus eingebunden, alles kennenlernen mussten und zur vollsten Zufriedenheit des Skippers erledigten!

 Die Präsentation wurde von den beiden Vortragenden professionell zusammengestellt, geschnitten und mit Musik untermalt Der Abend war dank dem Engagement von Ingrid und Franz sowohl ein kulinarischer als auch ein optischer Genuss und wird der Crew Tirol & Vorarlberg noch lange in Erinnerung bleiben!

 Zum Schluss darf noch erwähnt werden, dass Gabei Gunda, Ingrid Krismer, Johannes Lindig, Andreas Weißbriacher und Franz Vogler von Wolfgang Hurch - nautisches Kompedenzzentrum - die goldene Anstecknadel des MSVÖ für den Fahrtenbereich 4, weltweite Fahrt, verliehen bekamen. Allen Absolventen wird herzlich gratuliert!

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